Große Sattel Auflagefläche
Grundsätzlich ist man sich in der Lehre um die korrekte Passform eines Sattels weitestgehend einig, dass die Auflagefläche des Sattels gleichmäßig auf dem Pferderücken liegen soll und damit eine gleichmäßige Druckverteilung auf dem Pferdrücken bietet. Eine große Auflagefläche allein macht noch keinen passenden Sattel aus.
Damit die Vorteile einer großen Auflagefläche im wahrsten Sinne des Wortes "zum tragen kommen" müssen der Sattel und seine Sattelkissen gleichmäßig auf dem Pferderücken aufliegen, auf die Sitzgröße des Reiters und die Anatomie des Pferdes abgestimmt sein.
Herausforderung Sattelpassform
Dies macht die große Auflagefläche zu einer Herausforderung in Bezug auf die Passform. Der Sattelbaum und die Sattelkissen sollten speziell für das Pferd gebaut oder angepasst werden, damit sie die Rückenform des Pferdes optimal abbilden. Nur so können der Schwung des Pferderückens, die benötigte Schulterfreiheit, Kammerweite und die Winkelung über dem Rippenbogen berücksichtigt werden.
All diese Maße sind bei unseren OMEGA Maßsätteln veränderbar, damit der Sattel im Laufe der Zeit immer wieder an die Veränderungen des Pferderückens anpassbar ist.
Merkmale einer guten Sattel Passform
Damit ein Sattel mit einer tragfähigen, großen Auflagefläche den Druck gleichmäßig und schonend auf dem Pferderücken verteilen kann, müssen einige Passformkriterien erfüllt sein. Häufig sträflich vernachlässigt wird dabei die Winkelung der breiten Sattelkissen im hinteren Bereich des Pferderückens über dem Rippenbogen!
- Über das (verstellbare) Kopfeisen wird die Winkelung der Auflagefläche im vorderen Bereich/ im Bereich über der Schulter an das Pferd angepasst
- Die Polster selbst sollten hier entsprechend der anatomischen Bedürfnisse des Pferdes geformt sein, um ausreichend Schulterfreiheit zu gewähren
- Der Sattelbaum gibt den Schwung der Auflagefläche über die Rückenlinie vor
- Die Winkelung der Auflagefläche im hinteren Bereich des Sattels muss an die Wölbung des Rippenbogens des Pferdes angepasst werden!
Sitzgröße und Auflagefläche
Wie beeinflusst die Sitzgröße des Reiters die Größe der Auflagefläche des Sattels? Wir bei SIGNUM gehen noch einen Schritt weiter und vertreten die Position, dass die Größe der Auflagefläche sich nach der benötigten Sitzgröße des Reiters richten sollte. Nur bei einem stimmigen Verhältnis von benötigter Sitzgröße und entsprechend großer Auflagefläche kann dem Pferd der bestmögliche Komfort im Sinne einer gleichmäßigen Druckverteilung auf dem Rücken geboten werden.
Welche Sitzgrößen gibt es und welche Sitzgrößen brauche ich beim Sattel? Die Sitzgröße beschreibt die Länge der Sitzfläche für den Reiter. Diese kann in den Maßeinheiten Zoll oder Zentimeter gemessen werden. Gängige Größen in Zoll sind beispielsweise 17" oder im Vergleich dazu die äquivalente Sitzgröße 38 in cm. Ein Sattel für einen kleinen und leichten Reiter mit einer kleinen Sitzgröße ist kürzer und hat eine im Verhältnis kleinere Auflagefläche als ein Sattel für einen großen und damit schwereren Reiter. Die größere Sitzfläche benötigt eine größere Auflagefläche, um dieselbe schonende Druckverteilung auf dem Pferderücken zu gewährleisten.
Trend "Kurzer Sattel"
Ein kurzer Sattel mit großer Auflagefläche - geht das überhaupt?
Kommen wir zurück auf unsere mathematische Formel: Länge x Breite = Größe der Auflagefläche. Wenn in dieser Gleichung den Wert für die Länge verkleinern, wird damit auch das Gesamtergebnis für die Größe der Auflagefläche verkleinert. Daher sollten Sie zwei Mal hinschauen, wenn Sie ein Werbeversprechen wie: "Kurzer Sattel mit großer Auflagefläche" sehen.
Probleme durch zu kurzen oder kleinen Sattel
Die rückenschonende und gleichmäßige Druckverteilung ist vor allem dann gefährdet, wenn der Sattel im Verhältnis zur benötigten Sitzgröße zu kurz oder zu klein gewählt wird. Bei einem Sattel mit kurzer Auflagefläche ist die Gefahr von unangenehmen Druckspitzen und einer ungleichmäßigen Druckverteilung besonders hoch.
Durch die Rassenvielfalt gibt es heute viele Pferde mit einer kurzen Sattellage. Im ersten Moment scheint es logisch, den Sattel in seiner Länge der Sattellage des Pferdes anzupassen. Leider werden dadurch häufig für den Reiter zu kleine Dressursättel mit tiefem Sitz und schmalen und kurzen Kissen oder französischen Kissen gewählt. Der Druck über die Hinter Zwiesel führt bei längerer Verwendung jedoch zu Druckspitzen im Bereich der letzten Rippe.
Druckspitzen durch zu kurzen Sattel
Ein im Verhältnis zum Reiter bzw. zur benötigten Sitzgröße zu kleiner und damit meist zu kurzer Sattel kann keine sinnvolle Lösung darstellen. In einem zu kleinen bzw. kurzen Sattel sitzt der Reiter nicht mehr im Schwerpunkt und hat sehr engen Kontakt zur Hinter Zwiesel des Sattels. Beim Einsitzen verstärkt sich damit der Hebel, mit dem das Reitergewicht im hinteren Bereich über den Sattel auf den Rücken des Pferdes übertragen wird.
Dies birgt die Gefahr unangenehmer Druckspitzen besonders im hinteren Bereich der Sattelkissen und führt zu einer für das Pferd ungleichmäßigen und damit unangenehmen Druckverteilung. Wird ein Pferd über längere Zeit mit einem zu kurzen Sattel geritten, wird sich dies negativ auf das Pferd auswirken: es wird sich nicht mehr unbeschwert bewegen und seine Muskulatur verspannen. Es können sich Muskelatrophien bilden und es kann im schlimmsten Fall chronische Schmerzen in der Rückenpartie bekommen.
Komfortable Lösung für das Pferd
Unsere Erfahrungen zeigen, dass ein Sattel mit entsprechend großer Auflagefläche für das Pferd die komfortablere Lösung ist, selbst wenn die Auflagefläche des Sattels über den idealen Bereich der Sattellage bzw. die letzte Rippe hinausreicht. So können Sie selbst auf kurzen Pferden mit einem Sattel mit großer Auflagefläche sorgenfrei reiten und ihrem Pferd den höchstmöglichen Komfort unter dem Sattel bieten.