Springsättel
im Sattel Portrait

In den letzten 100 Jahren haben sich verschiedene Reitsättel für den Pferdesport entwickelt, darunter Dressursättel, Vielseitigkeitssättel und Springsättel. Diese Satteltypen haben sich im Hinblick auf die unterschiedlichen Anforderungen  einzelner Disziplinen im Reitsport entwickelt. So hat ein Dressursattel meist einen tiefen schmalen Sitz mit einer Pausche für einen lang gestreckten Reitersitz. Das macht ihn perfekt für die Dressur, jedoch ließe sich nur schwer der leichte Sitz über einem Sprung einnehmen.

Im Vergleich zu dem tiefen Sitz eines Dressursattels hat der Springsattel einen langen und flachen Sitz mit längeren Sattelkissen. Das charakteristische Aussehen eines Springsattels ist durch die flache Sitzfläche und das kurze Sattelblatt, welches weit nach vorne gezogen ist, sofort erkennbar. Die Pauschen sind hoch angesetzten, damit das durch die kurzen Steigbügelriemen stärker angewinkelte Reiterbein im leichten Sitz unterstützt wird.

Diese Position und Form der Pauschen bietet dem Reiter einen besonders guten Halt am Sprung und bei der Landung. Diese Merkmale zusammen machen den Springsattel zu einem echten Spezialisten für das Reiten im leichten Sitz und das Springreiten im Parcours oder Gelände.

Ein dem Springsattel durchaus ähnlicher Verwandter ist der Vielseitigkeitssattel. Dieser ist eine Art Hybrid aus einem Dressursattel und einem Springsattel. Das Sattelblatt ist im Vergleich zu einem Dressursattel leicht nach vorne geschnitten, jedoch nicht so stark wie bei einem echten Springsattel. Die Länge des Sattelblattes und der Sattelkissen liegen ebenfalls zwischen denen eines Dressursattels und eines Springsattels. Das macht den Vielseitigkeitssattel zu einem echten Allrounder unter den Reitsätteln.

Ein guter Springsattel ist optimal an das Pferd angepasst, liegt gleichmäßig auf dem Pferderücken auf und bietet größtmögliche Bewegungsfreiheit für das Pferd. Damit es am Sprung seine Bestleistung zeigen kann, darf der Sattel die Bewegungsfreiheit des Pferdes in keinster Weise einschränken. Die Sattelkissen des Springsattels sollten weich und breit sein und einen ausreichend großen Wirbelsäulenkanal bilden.

Damit ein Springsattel richtig liegt und auch über großen Sprüngen liegen bleibt, bedarf es der optimalen Anpassung der Kammerweite über ein verstellbares oder austauschbares Kopfeisen. Die Kissen und die passende Winkelung der Kammerweite sorgen dafür, dass der Sattel parallel zum Rücken aufliegt und von vorne bis hinten den Druck gleichmäßig auf den Rücken des Pferdes verteilt. Damit das Pferd keine unnötige Last über den Sprung tragen muss, sollte ein Springsattel möglichst leicht sein. Ein Springsattel wiegt in der Regel um die 5-6 kg.

Wie bei allen Sätteln macht gutes Leder und eine hochwertige Verarbeitung einen guten Sattel aus, mit dem Sie lange Zeit Freude haben. Ein Springsattel kann ein blankes Sattelblatt haben oder ist doubliert gearbeitet. Im Vergleich zu einem klassischen Dressursattel in schwarz sind im Springsport auch die Farben braun und cognac sehr beliebt.

Sie fragen sich, welcher Springsattel passt zu mir? Wichtig ist, dass der Sattel die richtige Sitzgröße in Zoll für Sie als Reiter hat. Die Sitzgröße gibt gleichzeitig die Größe des Sattels bzw. Länge der Sattelkissen vor. Dasselbe gilt auch für die Wahl des passenden Springsattels für Ponys oder Endmaßponys wie Haflingern. Damit Sie herausfinden können, welcher Springsattel für Sie das beste Sitzgefühl bietet, empfehlen wir unterschiedliche Modelle probezureiten bzw. zu springen. So können Sie herausfinden, ob Sie eine große oder eher flache Pausche bevorzugen und welcher Sattel Sie optimal über dem Sprung unterstützt.

Ihr Warmblut Pferd hat einen besonders hohen Widderrist und Sie fragen sich, welcher Springsattel eignet sich für einen hohen Widerrist? In diesem Fall braucht der Sattel einen Sattelbaum, der im vorderen Bereich ansteigt und eine erhöhte Position des Kopfeisens zulässt. Die breiten und weichen Sattelkissen müssen ausreichend Höhe über dem Widerrist und der gesamten Wirbelsäule bieten, damit das Pferd im Bewegungsablauf nicht eingeschränkt wird oder der Sattel gar auf dem Widerrist aufliegt. Wir empfehlen eine zusätzliche Sattelunterlage mit Lammfellunterseite und ggf. der Möglichkeit durch eine zusätzliche Polsterung in der Decke noch mehr Höhe über dem Widerrist zu bekommen.

Für eine optimale Passform ist die passende Schabracke oder Satteldecke für einen Springsattel wichtig. Die Form der Sattelunterlage sollte zu der Form des Sattels passen und immer breiter/ größer als der Sattel selbst sein. Ist die Decke zu klein, können leicht Scheuerstellen oder unangenehme Druckstellen entstehen. 

Ist ihr Pferd beschlagen oder nutzen Sie zeitweise Stollen, empfehlen wir einen breiten Stollenschutzgurt. Dieser hat einen im Bereich des Pferdebauches vergrößerten Bereich. Dieser schützt das Pferd über dem Sprung vor Berührungen oder Verletzungen durch die Stollen oder Eisen der Vorderbeine am Bauch des Pferdes.

Die Steigbügel werden an einem Springsattel kürzer verschnallt als an einem Dressursattel. Die passende Länge der Steigbügelriemen richtet sich nach der Länge des Beins vom Reiter im leichten Sitz. Wir empfehlen leichte Steigbügel oder Sicherheitssteigbügel, die sich im Falle eines Sturzes öffnen und der Reiter so nicht im Bügel hängen bleiben kann.

Um herauszufinden welchen Sattel Sie wie oder wo kaufen möchten empfehlen wir im ersten Schritt eine Sattelberatung über einen mobilen Sattelservice. Natürlich könnte man einen Springsattel online kaufen und mit kostenlosem Versand direkt nach Hause geliefert bekommen. Händler bieten den Verkauf online an und locken mit unzähligen günstigen Angeboten für unterschiedlichste Springsattel Modelle im Internet auf Amazon oder ebay Kleinanzeigen.

Wenn Sie bereits wissen welches Sattelmodell Ihnen und ihrem Pferd passt oder Sie nach einem gebrauchten Springsattel suchen kann dies durchaus eine Möglichkeit für ein Schnäppchen sein. Jedoch empfehlen wir - unabhängig davon ob sie einen Gebrauchtsattel, gebrauchten Vorführsattel oder neuen Sattel suchen - den Kauf über einen mobilen Sattelservice. Nutzen Sie die Möglichkeit unterschiedliche Sattelmodelle Probezureiten und sich von der Qualität der Sättel, dem Leder und des Service zu überzeugen.