Funktionsweise von
Satteldruckmessungen

Satteldruckmessungen bei SIGNUM

Satteldruckmessungen sind für uns ein unverzichtbares Werkzeug zur Optimierung der Passform von Sätteln und zur Sicherstellung des Komforts und der Gesundheit des Pferdes. Druckmessmatten bieten präzise und detaillierte Daten, die durch visuelle und numerische Darstellungen leicht interpretiert werden können. 

Wir bei SIGNUM Sattelservice nutzen diese Technologien, um kontinuierlich Verbesserungen unseres Sattelkonzeptes zu erreichen und die neuesten Entwicklungen wie Reitpads und PADDLE zu perfektionieren. Wir können aktuell jedoch keine Druckmessungen im Rahmen von vor Ort Terminen für Sattelanproben oder Passformkontrollen anbieten.

Funktionsweise von Satteldruckmessungen

Satteldruckmessungen werden durchgeführt, um die Druckverteilung auf dem Rücken eines Pferdes zu erfassen. Diese Messungen können helfen, die Passform von Sätteln zu optimieren und sicherzustellen, dass der Druck gleichmäßig verteilt ist, um Druckstellen und Verletzungen zu vermeiden.

Der Druck, der durch einen Sattel, ein Reitpad oder ein Paddle auf den Pferderücken übertragen wird, kann variieren. Er wird in der Regel in Newton pro Quadratzentimeter (N/cm²) gemessen. Die Messungen werden oft in verschiedenen Phasen der Bewegung des Pferdes durchgeführt, um ein umfassendes Bild der Druckverteilung zu erhalten. Höhere Druckspitzen können z.B. beim Springreiten in der Landephase auftreten, und solche Umstände sollten in die Interpretation der Daten einbezogen werden.

Aufbau und Sensoren: Eine Druckmessmatte der Firma Medilogic besteht aus vielen kleinen Sensoren, die in einer Art Koordinatensystem angeordnet sind. Diese Sensoren erfassen den Druck, der auf verschiedene Bereiche des Pferderückens ausgeübt wird. Die Matte wird zwischen dem Sattel und dem Pferderücken platziert und misst die Druckverteilung während der Bewegung des Pferdes.

Datenerfassung & Darstellung der Messwerte

Die erfassten Druckdaten werden von der Matte an einen Computer übertragen. Die Software auf dem Computer visualisiert die Druckverteilung in verschiedenen Darstellungsmodi:

  1. Druckverteilung in Farben: Unterschiedliche Druckbereiche werden in verschiedenen Farben angezeigt. Höherer Druck wird oft in Rot dargestellt, während niedriger Druck in Grün angezeigt wird.
  2. Druckverteilung in N/cm²: Die Druckwerte können auch numerisch angezeigt werden, was eine präzise Bewertung ermöglicht.
  3. 3D-Ansicht des Pferderückens: Diese Ansicht hilft, die Druckverteilung in einem dreidimensionalen Kontext zu verstehen.

Welche Intensität an Druck ist vertretbar?

Die Stärke des gemessenen Drucks wird in Farben angezeigt, und die Empfindlichkeit dieser Farbdarstellung kann im Computer angepasst werden.

Wir orientieren uns an einer Faustregel zur Einstellung der Empfindlichkeit. Diese besagt, dass ein Druck von über 4 N/cm² bei normaler Belastung nicht auftreten sollte. Ein Druckwert von 4 N/cm² wird rot dargestellt, um kritische Bereiche hervorzuheben.

Durchschnitts- und Maximalwerte

Bei der Druckmessung werden in der Regel zwei Werte erfasst:

  1. Durchschnittswert: Dieser Wert gibt die durchschnittliche Druckverteilung über die gesamte Messdauer an und ist entscheidend für die Gesamtbeurteilung der Passform.
  2. Maximalwerte: Diese Werte zeigen die höchsten Druckspitzen, die während der Bewegung auftreten, und sind besonders relevant für Aktivitäten wie Springreiten, bei denen hohe Druckspitzen in der Landephase vorkommen können.

Schlussfolgerungen aus Satteldruckmessungen

Durch die Analyse der Druckverteilung können wir sowohl Schlussfolgerungen auf die Optimierung unseres Sattelkonzeptes generell, als auch auf eine gezielte Anpassungen eines Sattels oder PADDLE® vornehmen. So können wir die Passform des Sattels optimieren und sicherzustellen, dass der Druck gleichmäßig verteilt ist. Dies trägt nicht nur zur Verbesserung des Komforts und der Leistung des Pferdes bei, sondern beugt auch langfristigen Verletzungen vor.

Wichtige Aspekte bei der Interpretation

  • Vergleichbarkeit der Messungen: Es ist wichtig, dass die Empfindlichkeitseinstellungen bei verschiedenen Messungen gleich sind, um die Ergebnisse korrekt vergleichen zu können.
  • Bewegungsphasen berücksichtigen: Druckspitzen, die in bestimmten Phasen der Bewegung auftreten, sollten bei der Interpretation der Daten berücksichtigt werden.
  • Einfluss des Reiters: Der Reitersitz und dessen Einfluss auf die Druckmessung sollten bei der Bewertungen ebenfalls berücksichtigt werden. 
  • Besonderheiten des Pferdes: Auch das Pferd kann durch seine natürliche Schiefe oder das individuelle An- und Entspannen von Muskelpartien während der Bewegungsphase die Messwerte stark beeinflussen
  • Momentaufnahme: Das gezeigte Bild ist immer nur eine Momentaufnahme des individuellen Pferde-Reiter-Paares und zeigt das Zusammenspiel des Sattels/PADDLE, mit dem Sitz und der Hilfengebung des Reiters und den Bewegungen des Pferdes.

 

Durch die Kombination von Farbdarstellung und absoluten Werten und den gesamten Umständen der Messung können wir eine detaillierte und differenzierte Analyse der Druckverteilung vornehmen und entsprechende Maßnahmen ergreifen.